Jonas Glüsenkamp zu seiner OB-Kandidatur
Bamberg ist die lebenswerteste Stadt, die ich kenne. Das ist ein Verdienst der Menschen, die hier leben, arbeiten, unternehmerisch tätig sind und sich ehrenamtlich für das Gemeinwohl einsetzen. Und es ist ein Verdienst der vergangenen Generationen – auch der Politik der vergangenen Jahre.
So weit, so gut. Wozu also einen Glüsenkamp? Die Rathaus-Groko aus SPD und CSU hat auf bestimmte Themen zuletzt keine Antworten mehr entwickelt und es gibt für mich keinen Grund anzunehmen, dass sie es in der Zukunft tun wird. Doch gerade wenn wir unsere Stadt so lebenswert erhalten wollen, müssen wir auch Veränderungen gestalten.
Als in den vergangenen Monaten absehbar wurde, dass mit den OB-Bewerbungen aus der Rathaus-Groko überhaupt kein frischer Wind in die Stadtpolitik kommen wird, habe ich mich zu meiner Kandidatur entschlossen. Das ist mein Angebot an alle in dieser Stadt – und es kommt aus vollstem Herzen und voller Energie.
Im Wahlkampf müssen die virulenten Stadtthemen benannt und mit den Bürgerinnen und Bürgern Lösungen diskutiert werden: Die soziale Spaltung der Stadt schreitet voran, uns fehlt erschwinglicher Wohnraum. Die Stadtplanung der vergangenen fünfzehn Jahre hat einige Investoren sehr gute Gewinne abschöpfen lassen. Die Stadtgesellschaft bezahlt diese Rendite heute aber mit sozialer Verdrängung und Wegzug von Menschen, die schon lange oder schon immer hier leben. Die Ansiedlungspolitik für Unternehmen erfolgt ohne erkennbare Zukunftsstrategie. Persönliche Netzwerke zum Rathaus spielen eine zu große Rolle. Schulen, Sportanlagen und Verwaltungsgebäude müssten dringend saniert werden. Junge Eltern schlafen schlecht, weil die Betreuung ihrer Kinder unsicher ist. Ältere Kinder schlafen schlecht, weil die Betreuung ihrer Eltern unsicher ist. Der Bahnhofsvorplatz verschandelt den Zugang zur Stadt, auf dem Maxplatz und an der Promenade ist kein Weg heraus aus den vorhandenen Betonwüsten zu erkennen. In der Klimapolitik spielt Bamberg in der Kreisklasse, die Rathaus-Groko überbietet sich bei der nötigen Verkehrswende und ökologischen Modernisierung mit Verhinderungspolitik und Argumenten aus dem 20. Jahrhundert.
Das könnte alles so bleiben. Es wäre keine Katastrophe, kein Untergang für Bamberg. Aber für unser aller Zukunft, auch die meiner Kinder, genügt mir das nicht.
Im letzten Jahr erstritten engagierte Bürgerinnen und Bürger ihre Mitsprache zu der von der Rathaus-Groko politisch gewollten Ansiedlung einer Verkehrspolizei mitten im Wald und zu einem ideenlosen, überdimensionierten Industriegebiet auf der MUNA. Das war ein grandioser Erfolg, der mir Mut gemacht hat, der mir zeigt, welch großes Potential in der Bamberger Bürgerschaft steckt – welche Energie, welcher Gestaltungswille, welche kluge Zuversicht.
Deshalb wünsche ich mir einen neuen Politikstil, der genau darauf aufbaut, der Bürgerinnen und Bürger glaubwürdig und ernsthaft in die Politik einbindet – nicht nur bei Wahlen. Zur DNA der Rathaus-Groko gehört Bürgerdialog erwiesenermaßen nicht, daran ändert auch ein zufälligerweise kurz vor der Wahl neu eingerichtetes städtisches Amt für Bürgerbeteiligung nichts. Es gibt keine Diskussionsplattformen zur Stadtentwicklung der Zukunft, nicht einmal im Stadtrat. Nach meinem Eindruck sind der Groko die Bürgerinnen und Bürger am liebsten, die auf der Couch sitzen, alle paar Jahre wählen und ansonsten Politik konsumierend hinnehmen. Meine Politik braucht Menschen, die von der Couch aufstehen und mitgestalten wollen, die Ideen entwickeln, wie Bamberg auch in Zukunft die lebenswerte Stadt bleibt, die sie heute ist.
Ich habe während meines ehrenamtlichen Engagements in Gruppen und Initiativen und in Gesprächen mit Bamberger Unternehmerinnen und Unternehmern viele kreative und engagierte Leute kennen gelernt. Ich will die Menschen, die an dieser Stadt hängen, zusammenbringen und mit ihnen gemeinsam Perspektiven entwickeln. Das wird anstrengend, ich weiß – so ist Demokratie nun mal. Aber das ist mein Ziel: Die „Mitmachstadt Bamberg“!
Jonas Glüsenkamp
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