Keine Ausweisung von Gewerbe auf genutztem Gärtnerland
(Gemeinsame Pressemitteilung von Grünes Bamberg und SPD)
Die grün-rote Stadtratskooperation gibt ein klares Bekenntnis zum Erwerbsgartenbau in der Nordflur ab und verweist auf das gemeinsame Kooperationspapier, welches vorsieht dort landwirtschaftliche Flächen zu erhalten. „Der regionale Erwerbsgartenbau ist zwingend zu schützen“, so Grünen-Stadtrat Andreas Eichenseher und ergänzt: „Aus kulturellen Gründen, aber auch um eine zukunftsfähige und nachhaltige Stadt zu gestalten“.
In die Diskussion waren die Flächen an der Kronacher Straße gelangt, weil sich ein Bamberger Unternehmen für eine Vergrößerung seiner Gewerbeflächen interessiert. Für die SPD Fraktion hob Klaus Stieringer hervor: „Gewerbeflächen sind in Bamberg rar, weshalb wir alle Optionen gründlich durchdenken müssen. Allerdings haben die gärtnerischen Flächen und damit auch das Welterbe für uns absoluten Vorrang. Eine Umwidmung und Versiegelung von gegenwärtig gärtnerisch genutzten Flächen, wird es deshalb nicht geben“, so Klaus Stieringer.
Die Rathauskooperation möchte vielmehr in den kommenden Monaten mögliche Erweiterungen von Gärtnerflächen und Nachnutzung von derzeit brachliegenden Flächen prüfen, um die Gärtnerstadt weiter zu stärken. Unabhängig davon soll der Wirtschaftsstandort gestärkt werden: Es ist das Ziel im Rahmen des Flächennutzungsplans Gewerbeflächen in der Stadt zu gewinnen: „Wir sind auf Gewerbeflächen angewiesen, um durch Einnahmen unsere stadtpolitischen Ideen umsetzen zu können. Am Gewerbe hängen letztlich nicht nur Arbeitsplätze, sondern viele Ausgaben der Stadt. Wir sehen die größten Potentiale auf den bereits versiegelten MUNA Flächen“, betont SPD Stadtrat Heinz Kuntke. Ebenso geprüft werden soll das Potential von leerstehenden Immobilien oder experimentellen Flächennutzungen, um neuen Raum für unternehmerische Ideen zu schaffen.
Regionale Gewerbepolitik könne dabei nicht nur im Stadtgebiet gedacht werden. Funktionierende Zweckverbände zwischen Stadt und Land gäbe es bereits zahlreiche – vom Zweckverband Gymnasien bis zum Innovations- und Gründerzentrum. „Dieses Ziel sollten wir uns auch für die Wirtschaft vornehmen und entsprechende Initiativen starten“, appelliert dabei der Grüne Stadtrat Andreas Eichenseher. „Flächen unter kulturellen und naturschutzfachlichen Gesichtspunkten behutsam zu entwickeln und zu bewahren muss das Ziel sein“, betont Stefan Kurz, Grünen-Sprecher für Naturschutz. Dies gelte auch für das MUNA-Gelände im Hauptsmoorwald, wo nach dem Bürgerentscheid von 2018 begrenzt Gewerbeflächen auf Basis der Kompromissvorschläge von Bürgerinitiative und Bund Naturschutz neben der Ausweisung von großflächigen Schutzgebieten integriert werden können.
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