Verkehrswende

2367 Tage – oder die lange Reifung des VEP

Grüne freuen sich nach sieben Jahren über neuen Verkehrsentwicklungsplan VEP 2030

Es hat wirklich lange gedauert, sehr sehr lange. Deshalb hat Grünen-Stadtrat Christian Hader auch die Tage gezählt: Es sind 2367 Tage – oder auch sieben Jahre – bis der Verkehrsentwicklungsplan 2030 nun endlich in Form eines Abschlussberichts von der Vollsitzung des Stadtrats verabschiedet wurde, mit einer Mehrheit von 23 zu 19 Stimmen.

Der Beschluss bildet ab jetzt die Grundlage für das weitere Handeln der Stadtverwaltung. Dem vorausgegangen ist ein langer und intensiver Prozess zwischen Fachleuten und Verwaltung, Politik und Bürger:innen, Vereinen und Verbänden. Dass sich dies so lange hinzog, war vor allem dem „mangelnden Mut“ im Stadtrat geschuldet, so formulierte es Hader in der Stadtratssitzung. Dass es jetzt immerhin eine mutige Mehrheit mit dem Willen zur Verkehrswende gibt, ringt den Grünen zum einen Erleichterung ab, „müsse aber auch Ansporn sein, denn es gibt noch viel zu tun“, betont der mobilitätspolitische Sprecher von Grünes Bamberg.

Für die Grünen stehen für die kommenden Jahre – neben einer Fortführung der erfolgreichen Beteiligung – insbesondere die Anwohnerinnen und Anwohner im Fokus. „Die Forderung des CSU-Kreisvorsitzenden Heim beispielsweise, Parkplätze von Anwohnenden einfach wegzunehmen, weil dann genug Platz für alle sei, können wir deshalb so pauschal nicht teilen“, so Hader. Natürlich seien Kompromisse bei begrenztem Platz notwendig, um beispielsweise Bäume pflanzen zu können. Die Grünen wollen den Fokus jedoch eher auf die Reduktion des motorisierten Durchgangsverkehrs setzen und so einen Mehrwert für die direkt davon Betroffenen schaffen.

Ziel ist eine Verkehrswende, die den Namen auch verdient. „Klimawandel und Verkehrssicherheit sind keine parteipolitischen, sondern gesamtgesellschaftliche Aufgaben, denen wir uns hier als Menschen mit politischer Verantwortung stellen müssen“, sagt Hader. Deshalb müsse man den VEP 2030, der eigentlich schon 2018 hätte mit der Umsetzung starten sollen, nun engagiert und ohne weitere Verzögerung realisieren.

sys / ch

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