Steigende Energiepreise könnten Ausbau von Photovoltaik auf städtischen Dächern vorantreiben – Dringlichkeit wird überparteilich anerkannt
Bis zur Sommerpause soll die Stadtverwaltung auflisten, welche Dachflächen von städtischen Gebäuden und deren Fassaden sowie Parkplatzflächen für Photovoltaik-Anlagen geeignet sind. Das beantragt ein breites Bündnis aus insgesamt zehn von vierzehn im Stadtrat vertretenen Parteien bzw. Gruppierungen: Grünes Bamberg, CSU/BA, Volt/ÖDP/BM, BaLi/Partei, FW und FDP.
Geschmiedet hat das Bündnis Grünen-Stadtrat Andreas Eichenseher, dessen Fraktion sich bekanntlich seit langem für Klimaschutz und eine Energiewende in Bamberg einsetzt. „Der Schwung aus der Klimasondersitzung 2020 muss sich endlich in konkreten Taten im Bereich Energiewende niederschlagen. Die Brisanz hat sich jetzt noch verstärkt – durch den Angriffskrieg des Putin-Regimes auf die Ukraine. Unsere Energieabhängigkeit von Russland finanziert diesen Krieg mit. Wir müssen auch deshalb so schnell wie möglich raus aus dieser Abhängigkeit!“ Dafür müsse die Stadt zuallererst ihr eigenes Potential für Photovoltaik nutzen. Auch Stadtbau GmbH und Stadtwerke sollen einbezogen werden.
Stadträtin Ursula Redler von der CSU/BA verweist auf einen bereits gestellten Antrag ihrer Fraktion und hält gerade die Vorbildfunktion der Stadt für zentral: „Das kann gerade jetzt eine Initialzündung geben, für Privatleute ebenso wie für Investoren, jetzt in die Solarenergie einzusteigen.“
Mitantragstellerin Claudia John (FW) verweist auf die zahlreichen Schulbauten in der Stadt: „Das sind technisch geeignete und ebenso prominente Anwesen, wo Photovoltaik nicht nur Strom erzeugen, sondern auch eine Signalwirkung auf die Bevölkerung entfalten kann.“
BaLi-Stadtrat Stephan Kettner hält ein schnelles Umstellen auf regionale erneuerbare Energieerzeugung für das Gebot der Stunde: „Die Energiepreise laufen uns aktuell davon und betroffen sind vor allem gering verdienenende Haushalte.“
„Es ist nicht immer eine Frage der großen Politik“, sagt dazu Hans-Günter Brünker von Volt, „auch wir in der Region können unseren Teil dazu beitragen, energieunabhängiger zu werden. Es ist nur eine Frage des Wollens.“
„Photovoltaik ist ein erster Schritt“, schließen Eichenseher und Brünker. „Andere regionale Energiequellen wie Wind und Geothermie müssen folgen.“
sys
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