Mit einem Bündel von Maßnahmen wollen die Grünen dafür sorgen, dass die bestehenden Verkehrsregeln im Gärtnerviertel durchgesetzt werden
Die von den Anwohnenden im Gärtnerviertel Bamberg-Mitte geschilderten Beobachtungen über Verstöße gegen bestehende Verkehrsregeln haben die Stadtratsfraktion Grünes Bamberg beschäftigt. Bei einem Ortstermin mit den beiden Stadträten Christian Hader und Andreas Eichenseher wurde deutlich, dass die Klagen keineswegs auf Übertreibungen beruhen.
Deshalb wollen die Grünen nun mit einem Bündel von Maßnahmen dafür sorgen, dass all das eingehalten wird, was im Gärtnerviertel längst Rechtsvorschrift ist. „Aus gutem Grund“, wie der mobilitätspolitische Sprecher Christian Hader betont, „denn es handelt sich um ein historisch wertvolles, kleinteiliges und damit sehr sensibles Viertel, das Teil unseres Weltkulturerbes ist. Die bestehenden Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung sind beispielhaft – sie müssen aber durchgesetzt werden.“
Zunächst wollen Hader und Eichenseher den „Schilderwald lichten“. Die komplizierte Beschilderung könne durchaus dazu beitragen, dass Regeln nicht erkannt und dann übertreten werden. Deshalb sollen nicht – wie bisher – einzelne Fahrradstraßen ausgewiesen werden, sondern eine ganze Fahrradzone im Karree Luitpoldstraße, Ludwigstraße, Memmelsdorfer Straße und Siechen-/Königstraße. Anliegerverkehr bleibt dabei wie bisher zugelassen.
In der Heiliggrabstraße sollen die parkenden Autos nach Vorschlag der Grünen nicht mehr teilweise auf dem Gehweg, sondern ganz auf der Straße parken. „Das bringt nicht nur den Zufußgehenden, die bisher sehr beengt unterwegs sein müssen, mehr Raum“, erklärt Andreas Eichenseher die Vorteile. „Wir verringern die Fahrbahnbreite somit auch auf 3,50 Meter, was den Einbahnstraßencharakter deutlicher macht.“ Außerdem soll das Einfahrverbot mit schraffierten Flächen und leichter erkennbaren Verkehrszeichen verdeutlicht werden.
An eine in Bamberg bereits mit schlechten Erfahrungen behaftete Verkehrsmaßnahme wagen sich Hader und Eichenseher erneut heran: den versenkbaren Poller. In der Sandstraße stiftete diese Einrichtung vor vielen Jahren Verwirrung bis Ärger und wurde schließlich wieder abgeschafft. „Inzwischen gibt es in vielen anderen Städten fehlerfrei funktionierende Lösungen und auch in Bamberg könnte so die Wohnqualität bei gleichzeitiger Erreichbarkeit erhöht werden“, meint Christian Hader.
Deshalb wollen die Grünen der Verwaltung einen Prüfauftrag geben, dahingehend, ob ein versenkbarer Poller die Einbahnregelung in der Mittelstraße durchsetzen könnte. Vor dem Gärtner-und-Häcker-Museum platziert müsste er sich dann senken, wenn sich ein Fahrzeug von Norden nähert, aber oben bleiben, um Fahrzeuge von Süden zu stoppen. Fahrrad- und Fußverkehr könnten selbstverständlich ungehindert passieren. „Für Bamberg als smart city wäre das doch eine angemessen smarte und beispielhafte Verkehrsregelung“, kommentiert Andreas Eichenseher.
sys
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