Silvester

Lichteffekte statt Feinstaub, Lärm, Brandgefahr und Müll

Vorstoß soll für ein sauberes und stadtverträgliches Silvester sorgen

Jeden Winter sind die Klagen über das Silvesterfeuerwerk ebenso laut wie die Böller selbst. Teils wegen unverschuldeter körperlicher Verletzungen, teils wegen des immensen Mülls, der Feinstaubbelastung und des Lärms.
Die Stadtratsfraktionen von GRÜNES BAMBERG / ÖDP / Volt, der SPD sowie von Bali/Die Partei wollen dem nun frühzeitig mit entsprechenden Maßnahmen begegnen und legten genau zwischen dem letzten und dem nächsten Silvesterfeuerwerk einen Antrag vor. Demzufolge sollen künftig im gesamten Gebiet des Stadtdenkmals keine Feuerwerkskörper mehr gezündet werden dürfen. Derzeit ist das Verbot nur auf zentrale besonders heikle Standorte im Weltkulturerbe beschränkt, nämlich Michelsberg, Domplatz und Altenburg.
Doch die Grünen denken auch an attraktive Alternativen: „In der Innenstadt wollen wir eine kommunal organisierte Lasershow“, sagt Grünen-Stadtrat Andreas Eichenseher, der bereits in den vergangenen Jahren mit Online-Kampagnen für ein „sauberes Silvester“ warb. Aufgrund knapper städtischer Kassen soll die Show vor allem durch eine Crowdfunding-Kampagne finanziert werden. „Die Namen der Spender*innen könnten dabei an Hausfassaden projiziert werden. Und sollte mehr Geld gespendet werden, als benötigt, geht dies an die örtliche Tierhilfe.“
„Unser Ziel ist es, die unschätzbare historische Bausubstanz des Weltkulturerbes zu bewahren“, begründet Vera Mamerow den Vorstoß ihrer Fraktion. „Insbesondere aufgrund der baulichen Enge sowie der hohen Anzahl an Fachwerkhäusern gilt es, der Feuergefahr an Silvester vorzubeugen.“
Tierschutz ist für Antragstellerin Leonie Pfadenhauer ein zentraler Beweggrund. Sie will deshalb das künftige Banngebiet um alle naturnahen Flächen, Wald-, Naturschutzgebiete und Flussufer erweitern. Ihrer Meinung nach sollte das gesamte Stadtgebiet feuerwerksfreie Zone sein, was derzeit aus rechtlichen allerdings noch nicht möglich ist. Die Grünen wollen sich deshalb auf höherer Ebene in Berlin für mehr Eingriffsmöglichkeiten der Kommune einsetzen.
Auch die Fraktion BaLi/Die Partei unterstützt den Antrag. Die BaLi hatte bereits 2019 einen ähnlichen Vorschlag im Stadtrat gemacht, damals leider noch erfolglos. „Mit der Lasershow wollen wir zudem einen Anreiz für die Bevölkerung in der ganzen Stadt schaffen, um auf eigenes Geböller zu verzichten“, ergänzt Stephan Kettner mit Blick auf das mögliche Zünden privater Feuerwerke außerhalb eines künftigen Banngebietes. Sebastian Niedermaier von der SPD-Stadtratsfraktion stellt abschließend fest: „Richtig gemacht kann die Lasershow zu einem neuen Highlight im Bamberger Kalender werden und zugleich ein tolles Beispiel für Müllvermeidung sein.“

aei / sys

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