Ein neues großes Bauvorhaben auf dem ehemaligen Maiselbräu-Gelände lässt kaum Grünfläche übrig. Dabei befindet sich dort ein kleiner verwunschener historischer Park mit schützenswertem Baumbestand.
Auf Betreiben der Joseph-Stiftung hat die Stadt Bamberg ein Bebauungsplanverfahren eingeleitet, welches die ehemaligen Betriebsflächen und historischen Fabrikgebäude der Brauerei Maisel sowie weitere Flächen umfasst, für die derzeit Erwerbsverhandlungen laufen.
Dort soll unter der Regie der Joseph-Stiftung ein gemischtes urbanes Quartiert entstehen.
Im Bausenat im Dezember 2019 wurde der B-Plan auf den Weg gebracht. Aus dem Sitzungsvortrag: „Es ist geplant eine Förder- und Erziehungshilfeschule für Kinder, sozial geförderten Wohnraum im Sinne sozialen Wohnungsbaus, konventionellen Wohnungsbau sowie eine Sozialstation mit Tagespflege anzusiedeln. Weiterhin ist im Westen des Plangebietes die Realisierung einer Kindertagesstätte und einer Förderstätte mit Wohnungen für Menschen mit Schädel-Hirntrauma geplant. Im zentralen Bereich des Areals mit dem denkmalgeschützten Gebäudeteil der ehemaligen Maisel-Brauerei ist neben gewerblichen Einrichtungen (Büros, Räume/Gebäude für freie Berufe, etc.) auch eine Sporthalle geplant.“
Nach den jetzigen Plänen wird der kleine Park komplett verschwinden, alle Bäume werden gerodet. Als Biotop ist das Areal nicht zu werten, aber mehrere Bäume fallen unter die Baumschutzverordnung. Für Bamberg-Ost darf der Park aber nicht zu gering geschätzt werden. GRÜNES BAMBERG fordert sowohl Stadt als auch die Projektbeteiligten dazu auf, rücksichtsvoller vorzugehen und umzuplanen.
Dazu die Stellungnahme von OB-Kandidat Jonas Glüsenkamp:
„Ich setze mich dafür ein, dass das neue Quartier am Maisel-Gelände auch eine starke ökologische Ausrichtung bekommt. Die Planung steht zwar erst am Anfang, aber es gilt bereits jetzt auf einen wertvollen Baumbestand im Areal aufmerksam zu machen.
Mir schwebt hier konkret die Entwicklung eines öffentlich zugänglichen Parks vor, der von den umliegenden Anwohner*innen genutzt werden kann. Erst kürzlich hat der Fränkische Tag auf den eklatanten Mangel von Grünflächen im Bamberger Osten hingewiesen. Sowohl für das Mikroklima in einer wärmer werdenden Stadt, als auch für die Naherholung ist der Baumbestand auf dem Gelände also ein echtes Juwel. In Bamberg-Ost hat er ein Alleinstellungsmerkmal und ist eine Besonderheit. Nach aktuellem Stand wird der Park leider vollständig überplant.
Darüber hinaus sieht Glüsenkamp in der gemischten Quartiersentwicklung eine echte Chance für den Stadtteil und begrüßt den sozialen Schwerpunkt und die Vorschläge der Joseph-Stiftung zur Entwicklung des Areals.„
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