Nach AfD-Posting auf facebook

„Ein solches Verhalten ist eines Demokraten nicht würdig.“

Grünen-Vorstand Luis Reithmeier wehrt sich rechtlich gegen die menschenverachtende Rhetorik des AfD-Landtagskandidaten Florian Köhler

Das Bündnis „Buntes Bamberg“ setzte am vergangenen Samstag gemeinsam mit anderen lokalen Aktionsbündnissen ein starkes Zeichen gegen Rechts: Am Gabelmann gegenüber dem Infostand der AfD errichteten sie eine symbolische „Brandmauer“. Dabei klärten die Aktivist:innen über die politischen Ziele der AfD auf, die – entgegen ihren Beteuerungen – besonders reichen Menschen nützt, für eine Politik der Diskriminierung steht und für wichtige Politikfelder keine Lösungen anbietet.

Das Engagement der „Brandmauer“-Bündnisse veranlasste AfD-Landtagskandidat Florian Köhler dazu, am 23.09. ein internes Mailing von „Buntes Bamberg“ auf seiner Facebook-Seite zu veröffentlichen. Darunter diffamierte er Co-Organisator und Grünen-Vorstand Luis Reithmeier persönlich. So wurden die Bündnis-Organisator:innen unter anderem als „Loser“ und „Versager“ bezeichnet und Reithmeier dazu aufgerufen, sich auf seine ‚Männlichkeit’ zu besinnen. Unterschrieben wurde der Post mit dem Hashtag „#AUSMISTENfürDEUTSCHLAND“.

Reithmeier und die Vorstandssprecher:innen von Grünes Bamberg, Timm Schulze und Angelika Gaufer, bewerten Florian Köhlers Post als entwürdigend und diffamierend. Nicht nur würde Weiblichkeit als negativer Gegenpol zu einem ‚wahren Mann-Sein‘ gesetzt und somit massiv abgewertet. Dass Herr Köhler politisch Andersdenkende „ausmisten“ möchte, ist für Reithmeier entmenschlichende Rhetorik: „Pferdeställe oder Gerümpel auf dem Dachboden mistet man aus, aber niemals Menschen. Dieses Sprechen über Andersdenkende erinnert mich an die dunkelsten Zeiten deutscher Geschichte. Ein solches Verhalten ist eines Demokraten nicht würdig.“ Um zu überprüfen, ob zudem ein Verstoß gegen bestehende Gesetze vorliegt, hat Reithmeier nun auch Strafanzeige gegen den AfD-Kandidaten gestellt.

„Wir dürfen nicht zulassen, dass der politische Diskurs dermaßen entgleist. Ein respektvoller Umgang, gerne mit hitzigen Diskussionen, aber ohne Beleidigungen und Entmenschlichungen ist die Grundlage unseres demokratischen Miteinanders. Und das wollen wir schützen“, so der Grünen-Vorstand. „Gemeinsam mit den Brandmauer-Bündnissen werden wir uns auch weiterhin allen anti-demokratischen Umtrieben von Seiten der AfD entschieden entgegenstellen.“

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