Grüne hätten vorher informiert statt gleich geahndet

Ärger über Parkplätze in Agnes-Schwanfelder-Straße und Friedrichstraße hätte so verhindert werden können

Zwei Mal großer Ärger, weil plötzlich an lang gewohnten Stellen nicht mehr mit dem Auto geparkt werden darf. Einmal in der Agnes-Schwanfelder-Straße, wo über Jahre Parkverstöße einfach nicht geahndet wurden und nun plötzlich der PÜD für Parken auf dem Gehweg Knöllchen verteilt. Und dann in der Friedrichstraße, wo für viele überraschend Lieferzonen eingerichtet wurden, auf denen man mit dem Privatauto nicht mehr parken darf.

So muss das nicht laufen, meint Christian Hader, Vorsitzender der Stadtratsfraktion Grünes Bamberg. „Es gibt bei Änderungen in der Ahndungspraxis durchaus die Möglichkeit, zunächst durch Zettel an der Windschutzscheibe zu informieren, bevor man ahndet. Dass wir Lieferzonen für die lokale Wirtschaft einrichten, ist sinnvoll, aber wir müssen dann nicht gleich den Holzhammer rausholen in der Umsetzung. Das ist wenig bürgerfreundlich.“

Konkret schlägt er vor, dass ergänzend zu den Infozetteln in solchen Fällen zum Beispiel über einige Wochen auch ein Schild aufgestellt wird, das die Neuordnung ankündigt und erklärt, und auch in anliegenden Häuser Informationen für die Gründe der Änderung verteilt werden. In der Friedrichstraße würde womöglich eine deutlichere und verständlichere Markierung auf der Straße helfen. Hader: „Die Durchsetzung von Regeln kann ja wohl nicht im Widerspruch dazu stehen, dass man erst die Menschen informiert und gegebenenfalls auch nach Alternativlösungen sucht wie beispielsweise in der Agnes-Schwanfelder-Straße.“

Dass in der Friedrichstraße neue Lieferzonen eingerichtet werden, hält Christian Hader aber für absolut richtig: „Für Handwerker:innen und Pflegekräfte ist das ungeheuer wichtig.“ Und dafür zu sorgen, dass Menschen mit Gehbehinderung nicht mehr von parkenden Autos auf dem Gehweg der Agnes-Schwanfelder-Straße behindert werden, ist aus seiner Sicht ebenso korrekt, aber es müsse ein Interessensausgleich stattfinden, der auch die berechtigten Anliegen der Anwohner:innen würdigt. Um das Thema in den Stadtrat zu bringen, haben die Grünen einen Antrag auf Prüfung von Alternativen gestellt.

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