Grüne verlangen Maßnahmen der Stadt, um Hindernisse für Bürger:innen zu beseitigen
Wenn etwas aus vielen kleinen Mosaik-Steinchen besteht, dann ist es der Ausbau der Elektromobilität. Wobei sich das Mosaik in diesem Fall aus vielen gut verteilten E-Ladesäulen zusammensetzt. Und hier erkennt der Grünen-Stadtrat Christian Hader in Bamberg nur allzu viele Lücken. Seine Fraktion erreichen immer mehr Beschwerden aus der Bürgerschaft, dass die E-Lade-Infrastruktur in Bamberg bei weitem nicht ausreicht.
In seinem jüngsten Antrag weist der Fraktionsvorsitzende von Grünes Bamberg deshalb darauf hin, dass hier auch die Kommune proaktiv tätig werden muss. Eine ganze Reihe von Punkten zählt er auf, wo er eine solche Aktivität insbesondere beim Oberbürgermeister als Chef der Verwaltung vermisst.
„Die Stadtwerke etablieren nach und nach Ladesäulen im öffentlichen Raum, klar, das ist gut und anerkennenswert“, sagt Christian Hader. „Aber warum sind das eigentlich nur die Stadtwerke? Und nicht auch andere Anbieter?“ Der stadteigene Stromlieferant sei beim E-Lade-Ausbau budgetiert, kann also gar nicht mehr Infrastruktur finanzieren als er das momentan tut. Demgegenüber werden jedoch Anträge anderer Firmen, die im öffentlichen Raum Ladesäulen installieren wollen, nach Haders Informationen pauschal nicht genehmigt. „Das muss sich schleunigst ändern, wir brauchen mehr Säulen!“
In Bamberg-Ost sei der Mangel an E-Lade-Möglichkeiten besonders auffallend. Doch gleichzeitig, so weiß der mobilitätspolitische Grünen-Sprecher, werden die Ladesäulen der Stadtwerke auf dem für E-Mobilität gut erschlossenen Lagarde-Gelände nur schwach genutzt. Für Nicht-Lagarde-Bewohner:innen sind sie aber nicht zugänglich. „Das ist doch eine absurde Situation, dass Ladesäulen da sind, aber man nicht ran kommt. Würde man sie zugänglich machen, ggf. mit besonderer Nutzungserlaubnis, hätten die Stadtwerke zudem auch noch Einnahmen“, meint Hader.
Weiteres Beispiel, das er anführt: Bürger:innen, die auf ihrem Haus eine PV-Anlage haben, können häufig den selbst produzierten Strom nicht für ihr E-Auto nutzen, einfach weil sie keinen Parkplatz auf ihrem eigenen Grundstück haben. „Natürlich kann nicht jeder Vorgarten plötzlich zum Parkplatz mit Steckdose umfunktioniert werden“, sagt er, „aber es sollte für diese E-Auto-Besitzer:innen doch nach Lösungen gesucht werden.“ Ihm schwebt etwa folgendes vor: Die Stadtwerke könnten den Stromkonsum fürs E-Auto mit der Stromproduktion durch PV verrechnen.
Allein die drei Beispiele machen laut Christian Hader deutlich, dass an dem großen Mosaik „E-Ladeinfrastruktur in Bamberg“ im Detail gearbeitet werden muss. „Wir können die Mobilität der Zukunft nur voranbringen, wenn wir die Dinge nicht einfach nur laufen lassen, sondern genau hinschauen, wo welche Mosaiksteinchen noch sinnvoll zu setzen sind. Hier sind alle in der Kommune gefragt: Politik, Stadtverwaltung, Stadtwerke.“
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