Bürgerbeteiligung

Von der Seniorenrikscha bis zur Kita-Töpferwerkstatt

Seit fünf Jahren finanzieren die Unterstützungsfonds Bürger-Projekte und -Ideen

Seit fünf Jahren gibt es sie nun, die Unterstützungsfonds der Stadt Bamberg. Von den Bamberger Grünen werden sie als einer ihrer größten Erfolge gefeiert. Und tatsächlich sind sie für Bamberger einer der größten Gewinne, die es trotz oder eigentlich wegen der Corona-Pandemie gab. Denn im Jahr 2020, kurz nach der letzten Kommunalwahl, stand auch die Politik vor der Frage, wie man trotz all der Pandemie-Belastungen im Alltag den Zusammenhalt in der Gesellschaft stärken kann.

Es war der grüne zweite Bürgermeister, Jonas Glüsenkamp, der die Idee hatte, mit einem großen Fonds Projekte und Ideen von Bürger:innen direkt zu finanzieren, mit möglichst einfacher Antragstellung und Vergaberegeln. Der Vorschlag von Grünes Bamberg fand Zustimmung und ist seither jährlich mit mehr als 200.000 Euro im städtischen Haushalt verankert. „Was nicht immer einfach war“, räumt Fraktionsvorsitzender Christian Hader ein, „wir mussten schon auch immer dafür kämpfen, dass die Unterstützungsfonds nicht dem Sparzwang zum Opfer fallen.“

Aber das ist den Grünen gelungen. Mehrere Hundert Anträge hat es in den fünf Jahren gegeben, die zum allergrößten Teil auch finanzielle Unterstützung bekamen. „Daran ist besonders charmant, dass bürgerschaftliches Engagement gestärkt wird und Bürger-Ideen unmittelbar umgesetzt werden“, betont Ulrike Sänger.

Von Unterstützungsfonds-Geldern profitierten beispielsweise ein Bauwagen-Treffpunkt, die Suppenkirche, der Kulturraum Distel, Selbsterntegärten oder die Bienen-Info-Wabe auf der ERBA. Angeschafft wurden Plastik-Recycling-Maschinen für die Lebenshilfe-Werkstätten, eine Rikscha für Seniorenausfahrten, zusätzliche Müllhaie am Adenauerufer, eine PV-Anlage für einen Kleingartenverein oder ein neues Dach für das Zelt der Religionen. Schulen bekamen Leseinseln und grüne Klassenzimmer, eine Kita eine Töpferwerkstatt, oder es wurden Streitschlichter-Ausbildungen finanziert. Tanz-Events, Demokratie-Kunstprojekte und zahlreiche Kulturveranstaltungen konnten so umgesetzt werden.

„Die Vielfalt ist absolut beeindruckend“, sagen Hader und Sänger und wollen das Erfolgsmodell Unterstützungsfonds auf jeden Fall weiterführen.

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