Eine Geschichte von rührend-trumpesker Zuneigung zu einem Möbelstück
Im Fraktionshaus am Grünen Markt 7 stehen allen Fraktionen Räume zu. Eigentlich eine klare Kalkulation, dass die Fraktion mit den meisten Mitgliedern die größten Räume bekommt, die mit den zweitmeisten die zweitgrößten usw. Seit Mai ist die CSU nicht mehr die größte Fraktion. Konsequenz glasklar: Umzug! Nicht so in den Augen der CSU – man weigerte sich rundweg, die über Jahrzehnte angestammten Räume zu verlassen.
Das kann man durchaus tiefenpsychologisch ausdeuten. Der Verlust der Vormachtstellung und das niederschmetternde Absinken auf den zweiten Rang – nach den Grünen, auch das noch! – müssen gerade für diese Partei traumatisch und frustrierend sein. Das eigene Selbstbild der CSU wird unterhalb der 50%-Wahlstimmen-Marke ohnehin sehr trübe. Schon irgendwie verständlich, wenn die Fraktion nun reagiert wie ein Kleinkind, dem man sein Schäufäla (wahlweise auch sein Weißes Haus) wegnehmen will.
Doch weit gefehlt! Nicht Trauma, Trotz, Trübsinn oder das Trump-Nein-ich-geh-nicht-hier-weg-Syndrom sind das, was die CSU umtreibt. Jetzt endlich hat der Fraktionsvorsitzende Neller die tiefsten Geheimnisse der schwarzen Seele offenbart: Es ist die Schrankwand, von der die Fraktion nicht lassen kann! So verlautete es nach langem Rumgeeiere aus der CSU: Einen Umzug könne man sich nur unter der einen Voraussetzung vorstellen, nämlich dass die Schrankwand mit umzieht. Dafür muss der Oberbürgermeister jetzt sorgen – transporttherapeutisch sozusagen.
Wir haben da rein gar nichts dagegen – nein, wir möchten die CSU sogar ausdrücklich ermuntern, alle anderen Insignien der Spießigkeit auch gleich mit einzupacken, die da womöglich noch lauern. Ein Ölgemälde mit röhrendem Hirsch vielleicht, Gartenzwerge oder umhäkelte Klopapierrollen?
sys



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